Grundprinzip des Leitprojekts ist die Durchlässigkeit des Grundstücks: 4 Platzräume verbinden die umliegenden Straßen und laden zur Durchwegung ein.

Die vier Platzräume sind von einem dreigschoßigen Sockel gerahmt, auf dem die Türme angeordnet werden. Der Sockel besteht aus einer urbanen EG-Zone mit Geschäften, Gastronomie und Entwicklungsflächen und einem nutzungsoffenen 1. und 2. OG, das Raum für Wohnen und Arbeiten bietet (Raumhöhe 3,00 m). Der Sockel wird von einem Arkadengerüst komplettiert, das die Fahrradabstellplätze aufnimmt. Jeder Turm bietet eine mehrgeschoßige Lobby als adressbildendes Entree.

Im Erdgeschoß sind öffentliche Nutzungen untergebracht, die die Platzräume zur Stadt hin öffnen. Auf dem grünen Deck auf dem Dach des Sockels sind Gemeinschaftseinrichtungen konzentriert, die eine innere Urbanität der Wohnanlage produzieren und ihr einen zweiten Boden geben.

Der zentrale Festplatz und die dazu in Kontrast stehenden drei wilden Plätze, die als grünes Entree in die Lobbies der Hochhäuser führen, schaffen unverwechselbare Adressen für jedes Haus und das gesamte Stadtquartier.

Die drei Hochhäuser entwickeln sich unabhängig von einander über dem Sockel. Sie beginnen also erst 18 m über dem Stadtniveau – man ist also immer schon oben und kann die Umgebung überschauen.

Durch die Drehung der Türme gibt es keine reine Nordseite; alle Wohnungen sind nach Osten oder Westen orieniert und schauen aneinander vorbei.

Die Gesamtfläche des Grundstücks wird puzzleartig in die Höhe geschichtet, jeder Teil des Grundstücks wird ein Teil eines vertikal geschaffenen Landschaftraums, der durch die vertikalen Freiraumflächen der Fassadenstruktur – den Freiraummantel – ergänzt wird. Der Freiraum verdreifacht die Größe des Grundstücks.

Blick durch die Lobby an der Modecenterstraße (Turm 2) auf den wilden Platz und den Festplatz im Hintergrund: Brücken führen vom Fahrradregal direkt zu den Liften.

Blick durch den wilden Platz an der Modecenterstraße in Richtung Festplatz und Turm im Westen.

Blick über den Festplatz in Richtung Platz an der Leopold-Böhm-Straße

Die Arkade fasst den Platzraum und gibt dem Straßenraum Halt. Leicht zurückversetzt erheben sich die Hochhäuser darüber in die Höhe.

Auf Basis des Leitprojekts von StudioVlayStreeruwitz wird in einer kooperativen Phase mit dem 2.- und 3.-gereihten Beiträgen von Rüdiger Lainer + Partner und BEHF Architekten ein gemeinsames Projekt erarbeitet. Der Sockel wird als Prinzip des Leitprojekts beibehalten: er bringt den Mehrwert der Höhe auf den Boden der Stadt zurück. Seine städtebauliche Rolle wird gestärkt und präzisiert.

Entsprechend dem Leitprojekt wird jegliches Gegenüber von Fronten vermieden. Zudem wird die Benachteiligung der Nordwestorientierung (Lärm/weniger Sonnenlich) durch den Blick auf den Stephansdom, den jedes NW-orientierte Zimmer der drei Türme genießen kann, kompensiert.

Während das Leitprojekt zwei selbstähnliche Türme vorschlug haben sich nun 3 spezifische „Charaktere“ entwickelt

Die drei Türme zeigen sich als Ensemble.

Die drei Türme zeigen sich als Ensemble.

Der Platzraum zur Leopold-Böhmstraße wird geöffnet (Entfall des 3. Fahrradregals). Die Verbindung zwischen Gasometer und Panoramaweg/Neu Marx wird gestärkt, gleichzeitig öffnet sich der zentrale Platz stärker zur Umgebung.

Der 12 Meter hohe Sockel erhält eine „programmatische Arkade“. Sie bindet die Sockelgebäude zu einem Ensemble zusammen, ermöglicht die Verbindung sämtlicher grünen Decks und Gemeinschaftsräume auf dem Sockeldach und nimmt die notwendigen Fahrradabstellplätze in besonders attraktive Weise auf.

Ein filigranes Stahlgerüst rahmt die Vorplätze und schließt sich sich rund um den zenralen Festplatz zu einer umlaufenden Arkade. Das Gerüst nimmt 2.400 Fahrradabstellplätze auf und bildet als durchgehende Struktur ein verbindendes Element für die drei Bauteile, sowohl programmatisch als auch gestalterisch.

Hochhauslobbies, Nahversorgung und Entwicklungsflächen im Erdgeschoß

Kindergarten, Gewerbe und Sonderwohnen im 1. und 2. Obergeschoß

Gründeck mit Gemeinschaftsräumen und Kindergarten (Nordturm) im 3. Obergeschoß

Jeder Turm entwickelt ein spezifisches Wohnmilieu.

Die Höhenabstufung strukturiert die drei Türme als Familie unterschiedlicher Charaktere.

Turm 1 (StudioVlayStreeruwitz) charakterisiert sich durch eine raue Fassade: Vor- und Rücksprünge bilden Balkone, Loggien und Wintergärten aus, die auch ganz oben noch Freiraumqaulität bieten.

Einfache Versprünge in regelmäßigem Raster (3,00 m) ermöglichen 3D-Vertikalität mit wenigen vorgefertigten Elementen > „kalt-gestricktes“ Gerüst ist günstig herzustellen (geringe bauphysikalische Anforderungen) > seitliche Öffnungen (Kiemen) – reagieren auf Witterungsbedingungen (Orientierung)

Das Wohnen liegt als frei organisierbare Schicht zwischen Gartenmantel und Kernrinde. Der Bereich der Kernrinde kann je nach Bedarf aktiviert werden und erhöht die Vielfalt an möglichen Wohnungsgrößen.

Kernrinde als Sauna/Wellnessbereich.

Kernrinde als Gourmetzone mit Weinkeller.

Kernrinde als Schrankraum.

Kernrinde als Vorführraum.

Kernrinde als Fahrrad- und Kinderwagenraum – kompaktere Wohnungsgrößen.

Die glatte Oberfläche des rechteckigen Turms wird durch Einschnitte von übereinander liegenden Loggien nur minimal strukturiert. Um das einfache Volumen legt sich der „kaltgestrickte“ Mantel aus Loggien, Wintergärten und Balkonen und gibt dem Turm Maßstab und Textur. Der Freiraummantel skaliert die Vertikalität zu intimen Freiräumen, in denen sich unterschiedliche Wünsche ohne Exhibitionismus über vier Jahreszeiten hinweg artikulieren können.

Kaltes Gerüst (Stahl, Beton) mit transluzenten Flächen als Wind und Sonnenfilter (bedrucktes Glas bzw. Gewebe-/Netz-/Lochtextur)

Kernrindenschicht für Allgemeinräume: Wohntiefe 6–6,50 Meter

Kernrindenschicht für Nass- und Nebenräume: Wohntiefe 8–8,50 Meter

Kernrindenschicht für spezielle Programme: Wohntiefe 8–8,50 Meter